
Außenansicht CFK-Valley Nord Forschungszentrum in Stade
Bild: © Haus & Grund Stade
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Was ist CFK?
Carbon-Faser-verstärkter Kunststoff ist ein Verbundfaserwerkstoff
bestehend aus zwei Komponenten:
Die Kohlenstofffaser, auch Carbonfaser genannt, ist eine synthetische
Faser ohne Formstabilität, die durch einen chemischen Prozess
– der Carbonisierung - die Eigenschaft der hohen Zugfestigkeit
gewinnt.
Der Formfindung dient dann eine Matrix, in diesem Fall ein Epoxid-Harz,
in welches die Faser eingebettet wird. Ein Bauteil gefertigt aus
CFK besteht aus vielen Schichten, der in Harz gebetteten Kohlenstofffasern.
Die Faser überträgt die Kraft und dient der Verstärkung.
Durch die Matrix ist die Formgebung möglich und es entsteht
eine Druckfestigkeit. Die Kraftübertragung zwischen den Fasern
und den einzelnen Schichten wird dadurch ermöglicht.
Ein aus CFK gefertigtes Bauteil ist bis zu 70 % leichter als Stahl
und bis zu 30 % leichter als Aluminium. Dabei ist das Material 4x
steifer und ca. 8x fester als Stahl. CFK hat eine große Widerstandsfähigkeit,
es ist korrosionsbeständig und dabei gewichtssparend.
Zum Einsatz kommen Teile aus CFK u.a. auch im Flugzeugbau. Bekanntlich
werden in Stade die Seitenleitwerke der Airbus-Flugzeuge gefertigt.
D.h. jedes Airbus-Flugzeug weltweit fliegt mit einem Seitenleitwerk
aus Stade.
Dieses war auch der Grund, weshalb die Stadt Stade den CFK-Nord
Valley gegründet hat. Dort haben sich auf ca. 18.600 qm Fläche
namhafte Firmen wie Olin, Fraunhofer Institut, DLR, Faserinstitut
Bremen, Niedersächsisch Technische Hochschulen, IngenX usw.
eingemietet, um an dem Werkstoff CFK zu forschen.
Ziel des CFK Valley Nord ist:
- Bauteile von der Manufaktur bis zur industriellen
Fertigung zu begleiten bzw. zu verbessern.
- CFK günstiger zu machen durch hochproduktive
Verfahren, die automatisiert und prozesssicher sind.
- Erreichung der Unterschreitung der Stückkosten
von Metallbauteilen.
- Kosten runter- Stückzahl rauf.
- Bündelung CFK-orientierter Firmen
in Sachen Know-how und Erfahrungen.
- durch CFK wird erreicht: leichtere Flugzeuge,
Fahrzeuge und Schiffe, effizientere Rotorblätter für
Windenergien, größere Bohrtiefen für eine sichere
Gasförderung, leichtere, belastbare Rettungsgeräte,
Energieeinsparungen im Transportwesen.
Die Entwicklung bzw. die Erfolgsgeschichte des Standortes Ottenbeck
wurde über Jahre realisiert durch Tochtergesellschaften der
Hansestadt Stade.
Dieses waren 2004 das Technologiezentrum, 2007 das Dienstleistungszentrum,
2006 das Ausbildungszentrum Airbus, 2007 CFK-Valley Campus und 2010
das Forschungszentrum CFK-Nord.
Stade hat sich somit einen renommierten Namen in Sachen
CFK erarbeitet.
Wir konnten einen Blick in die Forschungshalle werfen, die mit
135 m Länge, 50 m Breite und 24 m Höhe Bauteilen im Maßstab
1 : 1 (also in Originalgröße) mit einem Gewicht von 40
Tonnen bzw. 20 m Länge und 5 m Durchmesser Forschungsmöglichkeiten
bietet.
Im Anschluss an diesen sehr interessanten Vortrag ließen
die Teilnehmer den Nachmittag bei Kaffee und Kuchen in der Kantine
des Airbus -Ausbildungszentrums ausklingen.
Karl-Heinz Tietjen
- Schriftführer - |